Allgemein, Kleinkinder, Ratgeber, Tipps keine Kommentare

Der Entwicklungsverlauf der Mobilität unserer Kinder: das Fahrrad

Es gibt drei besonders wichtige Punkte in der Entwicklung der Mobilität unserer Kinder: die ersten Schritte, das erste richtige Fahrrad und das erste Auto. Diese Erlebnisse sind entscheidend und unvergesslich. Sie prägen den Umgang mit Mobilität und erweitern den Radius des Kindes/Jugendlichen jedes Mal deutlich.

Schnell unterwegs: vom Rutscher zum Fahrrad

Die ersten Schritte unternehmen Kinder ganz allein, doch bezüglich ihrer Mobilität sind sie auf uns Eltern angewiesen. Mit rund einem Jahr bekommen viele Kinder ihre ersten Babyrutscher und entdecken fasziniert, wie schnell man sich eigentlich fortbewegen kann. Dann folgt das Dreirad, das Eltern oft schieben werden, da die ungewohnte Bewegung anstrengend ist. Doch die Kraft wächst, und sobald die Kleinen auch ihren Gleichgewichtssinn weiter entwickelt haben, wird der heimische Fuhrpark um ein Laufrad erweitert: die ideale Vorbereitung für den großen Tag, wenn es endlich das erste eigene Fahrrad gibt. Das wird meist um den 3. bis 5. Geburtstag der Fall sein.

Wie trainiert ein Laufrad das Gleichgewicht?

Fans von Laufrädern vertreten die Ansicht, dass vor dem ersten Fahrrad auf jeden Fall mit einem Laufrad trainiert werden sollte. Hierbei üben Kinder Kurven zu fahren und zu lenken, und trainieren ihr Gleichgewicht. Zudem sitzen sie in aufrechter Position, anders als auf einem Dreirad, und sind in einer dem Fahrradfahren ähnlichen Geschwindigkeit unterwegs. Das Bremsen allerdings kann zu einer kleinen Herausforderung werden, denn selbst wenn eine Bremse mit Bremshebel vorhanden ist, haben die Kleinen längst nicht die nötige Kraft, um einen effektiven Zug erzielen zu können. Ein Thema, das auch beim ersten Fahrrad eine große Rolle spielen wird.

Was muss das erste Fahrrad können?

Wer ein Weilchen auf dem Laufrad unterwegs war und damit sicher fahren kann, ist auf jeden Fall bereit für das erste richtige Rad. Der große Tag ist also da! Kinder mit einem trainierten Gleichgewicht benötigen keine Stützräder, sondern können gleich „richtig“ fahren. Das sollten sie auch, es ist nicht ratsam, in einem solchen Fall die Stützräder anzuschrauben. Dann gibt es noch eine Vielzahl weitere Faktoren zu beachten, damit die ersten Fahrten zu einem vollen Erfolg werden. Das Fahrrad begleitet uns ein Leben lang und gehört zu den wichtigsten Verkehrsmitteln! In der Kindheit wird der Grundstein für den späteren Fahrspaß gelegt, der umweltfreundlich und gut für die Gesundheit ist. Also sollte alles stimmen – das gilt natürlich besonders für die Bremsen. Wenn diese gut und einfach funktionieren, entsteht ein sicheres Gefühl.

Bremsen am Kinderfahrrad: Rücktritt oder Handbremse?

Manche kleine Flitzer sind schon mit drei Jahren das erste Mal auf dem Fahrrad unterwegs, und in diesem Alter haben Kinder noch recht wenig Kraft in den Händen – das wird sich auch so schnell nicht ändern. Dennoch ist das sichere Anhalten eines der wichtigsten Themen beim Radfahren, besonders, wenn es bergab geht. Hier zeigt sich, dass der Zug, den eine kleine Kinderhand auf eine Bremse ausüben kann, bei Weitem nicht ausreicht, um in jeder Situation sicher anhalten zu können. Zudem sind die Kinder es gewohnt, wenn sie zuvor auf dem Laufrad unterwegs waren, alles mit den Füßen zu machen. Die Lösung ist eine Rücktrittbremse, wie sie die meisten Kinderfahrräder in der Größe 12-18″ ohnehin haben. Eine Rücktrittbremse verleiht dem Kind das Gefühl von Sicherheit, sie funktioniert zuverlässig und zieht schnell an. Die einzige Schwierigkeit besteht später darin, von der Rücktrittbremse auf das Bremsen mit der Hand umzustellen, doch das gelingt den meisten Kindern blitzschnell.

Weitere wichtige Eigenschaften des ersten Fahrrades

Was für die großen Räder gilt, hat bei den kleinen sowieso seine Berechtigung: Je geringer das Gewicht, umso größer ist der Fahrspaß. Eltern sollten beim Kauf darauf achten, nicht das schwerste Modell zu wählen – erst recht, wenn der Junior selbst ein zartes Pflänzchen ist. Dennoch ist die Stabilität ein wichtiger Punkt, denn auf keinen Fall sollte am Rad etwas brechen, weil es der Belastung nicht standhalten konnte. Eine Gangschaltung ist am Anfang noch nicht nötig, gibt den Kleinen aber ein gutes Gefühl. Ein robuster Fahrradständer verhindert, dass das Rad im Schmutz liegt, wenn es gerade nicht gebraucht wird. Vielleicht können sich manche Eltern noch daran erinnern, wie sie sich selbst am Schaufenster des Fahrradladens die Nase plattgedrückt haben, um jeden Zentimeter des roten/grünen/blauen Rades genau mustern zu können. Die Optik spielt also auch eine wichtige Rolle. So bietet es sich an, das Rad in der Lieblingsfarbe des Kindes zu kaufen. Kleine Mädchen freuen sich über eine dekorative Verzierung und ein kleines Einkaufskörbchen am Lenker, Jungs über eine schnittige Optik und leuchtende Farben. Das kann natürlich auch umgekehrt sein, hier sollten die Erwachsenen die Vorlieben des Kindes ausloten.

Was gibt es sonst noch zu beachten?

Die ideale Jahreszeit für das erste Rad ist der Frühling, darum gehören Fahrräder zu den beliebtesten Ostergeschenken. In jedem Fall sollte man das Rad überreichen, wenn man selbst Urlaub hat oder gerade Wochenende ist. Auch wenn der Junior auf dem Laufrad schon geübt ist, braucht er vielleicht dennoch am Rad etwas Hilfe und Support – oder einfach nur Aufmerksamkeit. Immerhin ist das erste Rad ein wichtiger Schritt beim Großwerden!
Natürlich wird nur mit einem Helm gefahren. Hier sollten die Erwachsenen mit gutem Beispiel vorangehen. Kinder bis 12 Jahre fahren auf dem Bürgersteig, das ist noch lange hin. Spätestens, wenn der Nachwuchs mit seinem Rad zu einem echten Verkehrsteilnehmer wird, braucht es eine komplette Beleuchtungsanlage. Doch auch beim Fahren auf dem eigenen Grundstück oder dem Bürgersteig gibt ein blinkendes Rücklicht ein gutes Bild ab – und sorgt zudem für die nötige Sicherheit.

keine Kommentare

Hinterlasse eine Nachricht