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Hebammensuche: Wann du damit beginnen und worauf du achten solltest

Du bist schwanger und bekamst vermutlich den Tipp, dich möglichst früh um eine Hebamme zu kümmern. Warum das stimmt, wann und wo du mit der Suche beginnen solltest und was bei der Wahl deiner Hebamme zu beachten ist, erkläre ich dir hier.

Wofür du eine Hebamme brauchst

Bevor du dich auf die Suche nach einer Hebamme machst, solltest du wissen, was eine Hebamme macht und welche Dienste du vor, während und nach der Schwangerschaft in Anspruch nehmen kannst.

1. Vorsorge durch den Frauenarzt oder die Hebamme – wer macht was?

Zunächst solltest du dir darüber im Klaren sein, wer dich in der Schwangerschaft betreuen soll. Die Vorsorgeuntersuchungen kann ein Frauenarzt alleine, ein Frauenarzt und eine Hebamme im Wechsel oder auch nur eine Hebamme durchführen. Ich wurde bei beiden Schwangerschaften ausschließlich von meiner Ärztin untersucht und habe meine Hebamme bei Fragen aufgesucht, die ich für die Gynäkologin unpassend fand. Du musst selbst entscheiden, welche Variante der Vorsorge am besten zu dir passt.

Vor der Geburt bieten viele Hebammen Geburtsvorbereitungskurse an. In diesen wird dir genau erklärt, was vor, während und nach der Geburt auf deinen Körper und dein Baby zukommt. Es gibt wöchentlich stattfindende Kurse, Crashkurse am Wochenende, Kurse für Paare und Kurse nur für Schwangere. Ich habe zusammen mit meinem Mann einen wöchentlichen Kurs besucht. Im Nachhinein würde ich eher einen Kurs nur mit Schwangeren empfehlen. Ich nehme an, dass in solch einem Kurs intimere Themen rund um die (eigene) Schwangerschaft mit weniger Hemmungen diskutiert werden.

Hebammensuche für werdende Eltern

2. Betreuung durch eine Hebamme während der Geburt

Der Großteil der Schwangeren geht zur Entbindung in ein Krankenhaus. Hier arbeiten Hebammen im Schichtdienst und werden dich durch die Geburt begleiten. Möchtest du deine Hebamme vor der Geburt kennenlernen, solltest du eine sogenannte Beleghebamme suchen. Sie kooperiert mit einem Krankenhaus und wird dich persönlich während der Geburt begleiten.

Hebammen können dich auch bei der Geburt in einem Geburtshaus oder sogar bei einer Hausgeburt begleiten. Auch hier gilt: Erkundige dich ausgiebig über die jeweilige Geburtsform und achte anschließend bei der Wahl deiner Hebamme darauf, dass sie diese unterstützt.

151001_hebamme23. Wie betreut mich eine Hebamme nach der Geburt?

Eine Hebamme wird dich im Wochenbett betreuen – und glaub mir, für diese Hilfe wirst du dankbar sein. Sie kommt zu dir nach Hause, wird deine Geburtswunden und den abheilenden Bauchnabel deines Babys versorgen, sein Gewicht kontrollieren und die generelle Entwicklung überwachen. Darüber hinaus gibt sie dir auch wertvolle Alltagstipps, zum Beispiel wie du das Baby am besten wäscht. Für mich war der tägliche Besuch meiner Hebamme immer ein Lichtblick. Sie hat mir nicht nur Ängste und Zweifel genommen, sondern auch bei ungewohnten körperlichen Problemen – ich hatte leider direkt einen Milchstau und eine Brustentzündung (Mastitis) – beraten und soweit möglich Abhilfe geschaffen. Hier kannst du meine persönlichen Erfahrungen mit meiner Hebamme noch einmal detaillierter nachlesen.

Nach ein paar Wochen kannst du einen Rückbildungskurs bei deiner Hebamme besuchen. Meine Hebamme hat mir damals besonders bildlich verdeutlicht, warum ein solcher Kurs sinnvoll ist: Sie sagte, ich solle mir einen prall aufgeblasenen Luftballon vorstellen, aus dem auf einen Schlag die Luft abgelassen wird. Genau dies passiere bei der Schwangerschaft und der Geburt mit meinem Körper. Das hat gesessen, denn wer will schon ein labbriger Luftballon sein? Im Rückbildungskurs wirst du angeleitet, wie du die von der Schwangerschaft gedehnten Bauchmuskeln, den Beckenboden und generell deinen Körper behutsam trainierst.

TIPP: Versuche – wenn möglich – deinen Rückbildungskurs ohne Kind zu besuchen, damit du dich ganz auf dich und deinen Körper konzentrieren kannst.

Wann du mit der Hebammensuche beginnen solltest 

Am besten beginnst du mit der Suche deiner Hebamme direkt nach dem positiven Schwangerschaftstest. Zum einen ist es momentan schwer, in der Geburtshilfe tätige Hebammen zu finden, was mit teilweise in astronomische Höhen gestiegenen Versicherungsbeiträgen zusammenhängt. Zum anderen sind Hebammen auch dafür ausgebildet, dich im Falle von frühen Komplikationen zu betreuen. Ich wünsche dir natürlich niemals solch ein Schicksal, aber die wenigsten Schwangeren wissen, dass sie auch in diesem frühen Schwangerschaftsabschnitt Anspruch auf die Hilfe von Hebammen haben.

Wo du Hebammen in deiner Nähe findest 

Du suchst eine gute Hebammenpraxis in deiner Nähe? Dann schau in unsere App und lies in den Bewertungen nach, welche Erfahrungen andere Eltern gemacht haben. Ich war die erste Schwangere in meinem Freundeskreis und habe meine Hebamme – Babyplaces gab es noch nicht – bei einer Internet-Suche gefunden. Beim Durchstöbern der Homepages von Hebammenpraxen verließ ich mich vor allem auf mein Bauchgefühl. Bedenke bei deiner Suche auch, dass nicht jede Hebamme alle Angebote der Betreuung anbietet.

Auf der nächsten Seite liest du, welche Fragen du deiner Hebamme beim Kennenlernen unbedingt stellen solltest.

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