So überlebst du lange Autofahrten mit Kindern

Urlaub mit der Familie ist schön – keine Frage! Wäre da nicht zunächst die Autofahrt zum Reiseziel. Lange Autofahrten sind für Kinder, aber auch für die Eltern, anstrengend. Die Kleinen langweilen sich schnell und bringen das auch zum Ausdruck. Beispielsweise mit der berühmt-berüchtigten Wann-sind-wir-endlich-da-Frage, aber der Schwester an den Haaren zu ziehen oder bockig gegen den Vordersitz zu treten sind Alternativen, die auch durchaus schon vorgekommen ein sollen.

Mit einfachen Tricks, kreativen Ideen und guter Vorbereitung, kannst du einer solchen Misere auf vier Rädern jedoch wunderbar entgegenwirken. Damit du möglichst stressfrei und entspannt an dein Urlaubsziel kommst, gibt’s nun die besten Tipps für eine lange Autofahrt mit Kindern:

Nachtschicht einlegen

Überlege zuallererst, ob es machbar ist, die Reise am Abend oder in der Nacht zu starten. Viele Familien machen mit dieser Methode gute Erfahrungen, weil die Kinder dann müde sind und schlafen. So kannst du zumindest einen Teil der Strecke ohne Mühe hinter dir lassen.

Wenn möglich außerhalb der Ferien

Solange du noch keine schulpflichtigen Kinder hast, nutze den Vorteil der flexiblen Urlaubsplanung. Außerhalb der Ferien sind die Chancen, in einen Stau zu geraten, viel geringer – und das schont die Nerven aller Beteiligten. Außerdem ist ein Urlaub außerhalb der Schulferien günstiger.

Bist du auf die Schulferien angewiesen, lohnt es sich, die Reise nicht am Wochenende und zu Ferienbeginn zu starten oder am Ferienende abzureisen.

Spiele-Häppchen

Spiele dürfen auf einer langen Autofahrt mit Kindern nicht fehlen! Folgende Taktik hat sich bei mir bestens bewährt: “Füttere” deine Kinder nicht auf einmal, sondern nach und nach mit Spielen beziehungsweise Beschäftigungen. Das hat den Vorteil, dass sie über einen langen Zeitraum beschäftigt sind und die große Langeweile gar nicht erst aufkommt.

Besonders gut lassen sich Kinder mit Magnetspielen, Kartenspielen oder Umgebungsspielen (wie “Autokennzeichen raten” oder “Ich packe in meinen Koffer”) beschäftigen.

Kreativität auf Rädern

Je nach Alter ist es für die Kleinen auch eine schöne Beschäftigung, wenn sie sich auch im Auto kreativ austoben können. Also: Block, Malbuch und Stifte einpacken. Damit das spätere Aufräumen im Auto nicht ewig dauert, empfehle ich dir nur eine begrenzte Menge an Stiften einzupacken. Buntstifte eignen sich am besten. Mit ihnen halten sich mögliche “kreative Ausrutscher” im Auto noch in Grenzen und lassen sich im Fall der Fälle wesentlich leichter beseitigen als Filzstift-Fiaskos.

Unterhaltung für kleine Bücherwürmer

Bücher sind natürlich ein Muss! Ob zum Selberlesen, Vorlesen oder Entdecken (Wimmelbücher, Bilderbücher). Achtung: Einigen Kindern wird beim Lesen im Auto übel. In diesem Fall und wenn ein „großer“ Beifahrer mit an Bord, ist Vorlesen die empfehlenswertere Alternative. Vorteil: Die Zeit verstreicht für alle Insassen wie im Nu!

Wer bei zu viel Vorleserei einen kratzigen, heiseren Hals bekommt, der kann zur nächsten Möglichkeit übergehen:

Den Märchenonkel erzählen lassen

Hörbücher oder Hörspiele eignen sich sehr gut, um lange Autofahrten zu überbrücken. Sinnvoll ist es, wenn du welche abspielst, die deine Kinder noch nicht kennen. So bleiben sie länger am Ball. Ob du die Hörspiele über das Autoradio laufen lässt oder Kopfhörer und Smartphone/MP3-Player für deine Kinder einpackst, bleibt dir und deinen Hörinteressen überlassen 😉

Karaoke on the road 

Diese Art von Beschäftigung ist eventuell nicht jedermanns Sache, dennoch sind die meisten Kinder für eine Gesangseinlage sehr zu begeisten. Am schönsten ist es natürlich, wenn alle zusammen im Auto ein stimmungsvolles Lied schmettern. Eltern sollten hier keine falsche Bescheidenheit an den Tag legen: Für eure Kinder seid ihr eh die Größten und sie werden es euch nicht krumm nehmen, wenn ihr den einen oder anderen Ton nicht trefft!

Mein Tipp: Musik aussuchen, die auch Eltern aushalten können.

Mobiles Entertainment 

Bei langen Autofahrten ist es heutzutage problemlos möglich, die kleinen Mitfahrer mit einem Film, einer Serie oder einem Videospiel bei Laune zu halten. Natürlich sollte man es damit nicht übertreiben, aber zumindest als Belohnung für gutes Benehmen sind diese Unterhaltungsformen allemal eine Überlegung wert. Zumal sie sehr effektiv sind und in der Regel keine teuren Anschaffungen erfordern. Schon ein beliebiges Smartphone reicht, um den Nachwuchs mit Videospielen, Serien oder Filmen bei Laune zu halten. Aufgrund des größeren Bildschirms ist ein Tablet oder Laptop natürlich noch besser geeignet.

Meine Empfehlung: Bestimme vorher eine feste Zeit, wie lange deine Kinder in die digitale Sphäre eintauchen dürfen.

Platzwechsel 

Klingt zunächst vielleicht etwas seltsam, funktioniert aber tatsächlich: Manchmal reicht schon ein einfacher Platzwechsel, um für Abwechslung zu sorgen. Ein Elternteil kann sich zum Beispiel mit nach hinten setzen und zusammen mit dem Nachwuchs spielen oder ihnen ein Buch vorlesen. Vor allem, wenn sich zwei Kinder auf der Rückbank öfter streiten, kann ein Platzwechsel wieder für Ruhe sorgen.

Pausen

Auch im Kindersitz sind lange Autofahrten mühsam, deswegen: regelmäßig Pausen machen. Alle zwei Stunden ist eine sinnvolle Einteilung. Achte darauf, dass deine Kinder in den Pausen ordentlich in Bewegung kommen. Viele Rastplätze sind mit Spielplätzen ausgestattet. Babys sollten ab und zu die Möglichkeit bekommen, sich strecken, recken oder hin- und herrollen zu können. Breite beispielsweise während einer Pause im Grünen eine Krabbeldecke aus.

Wenn deine Kinder sich in der Pause ordentlich austoben, stehen die Chancen zudem nicht schlecht, dass sie anschließend eine Runde schlafen. Und schlafende Kinder sind auf langen Autofahrten allen spannenden Beschäftigungen zum Trotz oft immer noch die besten Reisebegleiter.