Checkliste: Diese Pflanzen sind für Babys und Kinder giftig!
Jährlich gibt es zehntausende Vergiftungsfälle. Davon sind 20 % ernsthaft gefährlich und betreffen in 9 von 10 Fällen Kinder unter 6 Jahren.
Es muss nicht immer so sein, dass ein Kind Blätter oder Beeren in den Mund steckt oder herunter schluckt. Deine Kleinen spielen „Essen kochen“ oder binden sich Schmuck aus den giftigen Blumen und Kräutern. Blüten abzupfen kann fatale Folgen haben, sodass innere oder äußere Vergiftungen hervorgerufen werden. Hier lernst du welche Pflanzen, Blätter, Blüten und Beeren giftig sind und was du im Falle einer Vergiftung tun kannst.
Sind deine Zimmerpflanzen gefährlich für Kinder?
Leider sind einige der Pflanzen und Blumen, die wir gerne ansehen und verschenken giftig. Manche mehr, manche weniger. Zum Beispiel das Alpenveilchen (hier ist allerdings nur die Knolle giftig) und Dieffenbachie. Beim Berühren der Pflanze öffnen sich Zellen, die Giftstoffe herausschießen und dadurch Haut und Augen verletzen können. Wenn der Saft ins Auge kommt, wird die Bindehaut verätzt und die Augenlider beginnen zu krampfen. Sollte dein Kind etwas von dem Gift verschlucken, weil es die Pflanze angefasst und die Hand danach in den Mund gesteckt hat, schwellen die Schleimhäute. Allerschlimmstens kommt es zu Herzrhythmusstörungen und Lähmungen.
Familien mit kleinen Kindern sollten diese Zimmerpflanzen nicht halten. Seien Sie vor allen vorsichtig, wenn Sie die Blätter abstauben oder putzen, auf diese Weise kann das Gift schnell in die Augen gelangen.
Sei auch vorsichtig mit dem hübschen Ritterstern (Amaryllis)! Weniger aber trotzdem giftig sind Ficus (Gummibaum) und Weihnachtsstern.
Giftpflanzen in deinem Garten
Weißt du eigentlich, ob dein Garten oder deine Terrasse Kindersicher ist? Sicherlich hast du geschaut oder dich beraten lassen, dass dort kein giftiges Kraut wächst, aber über die Zeit sähen sich viele Pflanzen auch alleine oder oder Vögel aus. Du lässt sie stehen, weil die sehr hübsch aussehen. Das finden deine Kinder auch und wollen die vielleicht einmal den Frühstückstisch damit decken. Achtung: deshalb müssen die Pflanzen weg.
Besonders gefährlich sind hoch giftige Sorten wie z.B. Engelstrompete (Trompetenbaum), Goldregen, der schöne Fingerhut oder Rizinus. Dieser sogenannte Wunderbaum oder Palma Christi ist SO giftig, dass ein Samen ist für Kinder tödlich(!) ist.
Pass auch auf mit dem gemeinen Efeu, dem leuchtenden Blaustern und dem Rittersporn. Die Eibe gehöre ebenfalls nicht in einen Garten, in dem Kleinkinder spielen. Viele Hausbesitzer mögen das Ziergehölz wegen der kleinen leuchtend roten Beeren, aber fast alle Teile des Strauchs sind stark giftig.
Aber: das Gift der Eibe hat noch eine andere Wirkung, die Leben rettet. Der Inhaltsstoff Taxol hilft verschiedene Krebsarten zu heilen.
Natürlich gibt es auch ungiftige Garten- und Wohnungspflanzen
Um deinen grünen Daumen sicher und ungefährlich in Garten, Balkon oder Terrasse auszuleben kannst du z. B. Flieder, Forsythie, Fuchsie, Geranie, Gänseblümchen, Haselnuss-Sträucher oder Hibiskus einpflanzen. Toll sind Küchenkräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Oregano, Lavendel und allem, was dir an essbaren Pflanzen einfällt. Rosen, sämtliche Obst und Zierobst-Sorten, Sommerflieder und Stiefmütterchen bringen Leben, Farbe und Früchte in dein Zuhause.
Zum Glück sind viele Zimmerpflanzen ungiftig und so für Wohnungen mit Babys und kleinen Biologen geeignet. Berg- oder Dattelpalmen, Topf-Hibiskus, Mimosen, Rosen, Usambaraveilchen (nicht mit Alpenveilchen verwechseln!) und Hoyas sind beliebte Mitbewohner.
Welche giftigen Beeren wachsen am Spielplatz?
Normalerweise würde man denken, das Spielplätze und Kindergärten sichere und ungiftige Orte für Kinder sind. Doch alleine der Weg dorthin beherbergt eine Vielzahl giftiger Sträucher, die dein Kind mit leuchtenden Beeren anlockt.
Dazu gehören, wie du vielleicht auch nicht gedacht hast, die Schneebeere (Knallbeeren) und der Holunder. Wunderschön und leider sehr giftig sind der Goldregen und das Pfaffenhütchen.
Beim Goldregen fangen nach 3 Samen die ersten Vergiftungserscheinungen an: Übelkeit, Erbrechen (teilweise blutig und über lange Zeit) und Brennen in Mund. Der Patient (egal ob du selbst die Samen abbekommen hast oder dein Kind) leidet unter Schweißausbrüchen und Schwindelgefühl. Da einem nach der Giftaufnahme meistens so übel ist und die Giftstoffe nur langsam aufgenommen werden, sind Vergiftungen mit tödlichem Ausgang zum Glück selten. Es ist aber schon passiert, dass die Dosis nach 1-9 Stunden zur Lähmung der Atemwege geführt hat. Bitte pass deshalb gut auf!
Was gibt es in Wald und Wiese?
Als erstes stelle ich dir einen unscheinbaren aber wirklich giftigen Strauch vor. Die Tollkirsche. Sie hat kirschgroße, leuchtend schwarze Beeren, die gern auch mal von kleinen Kindern verschluckt werden. Für sie kann bereits der Genuss von drei bis vier Beeren tödlich sein!
Auf vielen Wiesen wächst der Eisenhut. Die im Alpenraum wild wachsende Staude, gilt als Europas giftigste Pflanze. Alle Pflanzenteile des Eisenhuts enthalten Aconitin, das noch giftiger als Strychnin ist. Eine schwere körperliche Vergiftung kann durch die Blätter und Blüten sogar durch die Haut von außen passieren. Innerhalb weniger Minuten kommt es zu Schweißausbrüchen, Schüttelfrost, Lähmungen, Krämpfen und Herzrhythmusstörungen, bis der Tod durch Lähmung der Atmung eintritt.
Ebenfalls weit verbreitet ist der Riesen-Bärenklau, der wegen seiner Größe (2,4 bis zu 4 Meter!) auch als Herkulesstaude bezeichnet wird. Berührungen mit der Pflanze verursachen schwere Verbrennungen und Entzündungen der Haut!
Eine der giftigsten Wald- und Wiesenpflanzen ist der Schierling. Die gesamte Pflanze und besonders die Früchte enthalten das stark giftige Alkaloid Coniin. Erste Vergiftungsanzeichen sind Brennen im Mund, Schluckbeschwerden und die Lähmung der Zunge. Hinzu kommen Schweißausbrüche und Erbrechen. Größere Mengen dieser Pflanze können innerhalb von 30 Minuten zu Atemlähmung und somit zum Tod führen!
Symptome einer Pflanzenvergiftung
Meistens wird es ernst, wenn das Kind die Pflanzenteile gegessen hat. Die ersten schlimmen Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe oder dass es nicht mehr richtig schlucken kann. Die Haut kann rot werden, jucken, Ausschlag und Blasen bilden oder sich entzünden. Greift die Pflanze das Nervensystem an, kann das Gift Schwindel und Taubheit, „Drogenrausch“ und Verwirrung, Aufregung und Halluzinationen auslösen.
In schweren Fällen, je nach Pflanze, kommt es zu Krämpfen am ganzen Körper, Bewusstlosigkeit und Lähmungen, die zum Atemstillstand führen. Andere wenige Pflanzen rufen Herzstörungen hervor und führen zum Tod.
Bitte ließ dir die folgenden Absätze durch und drucke dir die Liste giftiger Pflanzen aus, um sie immer bei dir zu haben.
Hilfe, Notfall: Was tun bei Vergiftung?
1. Ruhe bewahren und das Kind beruhigen
2. Hilfe alarmieren
3. Pflanzenteile und / oder Erbrochenes sichern
4. Kind NICHT zum Erbrechen bringen. Erstickungsgefahr!
5. Etwas Wasser oder Tee anbieten. Keinesfalls Milch!
6. Falls du Aktivkohle (Kohletabletten) im Haus hast: Tabletten zerdrücken und mit etwas Wasser auflösen. Die Kohle bindet Giftstoffe. Empfohlen werden 1 Gramm Aktivkohle pro Kilo Körpergewicht.
Liste aller Gift-Notruf-Nummern
Liste über giftige Pflanzen als
kostenlose PDF BabyPlaces informiert- Giftpflanzen in Wohnung, Garten und Wald
3 Kommentare
Liebe Marisa, ich würde Flieder nicht bei den Pflanzen aufführen, die harmlos sind. Da alle grünen Pflanzenteile, Beeren und Rinde als giftig eingestuft werden. Liebe Grüße. Ernestine
Flieder Hoya und Forsythia sind ebenfalls giftig!
Maiglöckchen sind giftig! Verwechslung mit Bärlauch.
Und Herbstzeitlose.Verwechslung mit Krokusse. Hier Symptome erst nach Stunden möglich.