Zahnen beim Baby: Was tun bei den ersten Zähnen?

Wann ein Baby seinen ersten Zahn bekommt ist ganz unterschiedlich und genauso, wie es darauf reagiert! Manche Babys haben plötzlich ihren ersten Zahn und die Eltern merken es erst, wenn es das erste Mal zubeißt – andere Babys fühlen sich bereits vor dem Durchbrechen des ersten Milchzahns unwohl und reagieren beispielsweise mit Fieber auf das Zahnen.  Hier erfährst du alles, was du rund um das Thema Zahnen und die ersten Zähne wissen musst!

Wann bekommt mein Baby die ersten Zähne?

Im Schnitt kommt der erste Zahn im Alter von sechs Monaten durch und das meistens im Unterkiefer. Bei einigen Babys zeigt sich der erste Zahn bereits mit zwölf Wochen, bei anderen erst kurz vor dem ersten Geburtstag. Bei meinem Sohn kamen mit vier Monaten gleich zwei Zähne im Oberkiefer – wann und wo bei deinem Baby das Zahnen beginnt, kann ich dir also nicht sagen. Wenn der erste Milchzahn da ist, kommt danach im Schnitt pro Monat ein neues Zähnchen dazu und die meisten Kinder können an ihrem ersten Geburtstag schon kräftig zubeißen.

Was sind Anzeichen fürs Zahnen bei meinem Baby?

Auch die Anzeichen fürs Zahnen sind bei jedem Baby anders. Bei manchen Babys ist ganz plötzlich das erste spitze Zähnchen da und Mama merkt es, wenn das Stillen schmerzhaft wird und andere Babys plagen sich bereits vor dem Durchbrechen des Zahns mit Fieber und Schmerzen. Aber auch Unruhe und starkes „Sabbern“ können bei deinem Baby aufs Zahnen darauf hindeuten.

Die häuftigsten Symptome fürs Zahnen bei Babys:

– gerötete Wangen
– starker Speichelfluss
– Appetitlosigkeit
– dein Baby möchte verstärkt kauen und nuckeln
– Unruhe in der Nacht und am Tag
– erhöhte Temperatur
– Verdaungsprobleme
– geschwollenes / gerötetes Zahnfleisch

Diese Symptome können im Zusammenhang mit dem Zahnen auftreten, können aber natürlich auch auf andere Erkrankungen hindeuten. Wenn dein Baby Fieber hat und sich unwohl fühlt, lasse lieber von einem Kinderarzt abklären, ob keine andere Erkrankung vorliegt. Häufig äußern sich z.B. Ohrenentzündungen mit ähnlichen Symptomen.

Warum schmerzt das Zahnen?

Die Milchzähne deines Babys sind schon vor der Geburt vorhanden, sie befinden sich jedoch noch im Kiefer. Beginnen die Zähne dann nach einigen Monaten aus dem Kiefer herauszuwachsen, kann dies zu einem unangenehmen Druckgefühl im Kiefer und zu Schmerzen am Zahnfleisch führen. Schließlich müssen sich die Zähne erst einmal durch den Kiefer und danach durch das Zahnfleisch bewegen. Bevor der Zahn zu sehen ist, kannst du ihn schon unter dem Zahnfleisch spüren – häufig ist das Zahnfleisch an dieses Stelle geschwollen und gerötet, da der Zahn hindurchdrücken möchte.

Was kann ich gegen die Schmerzen beim Zahnen tun?

Wenn du merkst, dass dein Schmerzen beim Zahnen hat und z.B. vermehrt auf deinen oder den eigenen Fingern herumkauen möchte, gibt es einige einfache „Hausmittel“, die deinem Baby das schmerzhaft Zahnen erleichtern können!

• Massiere die geschwollenen Stellen im Zahnfleisch vorsichtig mit deinem Finger. Sofern das Zahnfleisch nicht entzündet ist, ist sanfter Druck beim Zahnen angenehm.
• Viele Babys kauen beim Zahnen gerne auf ihrem Schnuller. Probiere mal aus, ob es deinem gefällt, wenn du den Schnuller für einige Zeit in den Kühlschrank legst oder in kaltes Wasser tauchst – auch Kälte kann die Schmerzen lindern.

Wenn dein Baby bereits älter als sechs Monate ist und du mit der Beikost begonnen hast, kannst du auch gekühlte Nahrung zur Schmerzlinderung während des Zahnens anbieten:

• Eine gekühlte Karotte zum Knabbern kühlt das gereizte Zahnfleisch und dein Baby kann gleichzeitig durch das Beißen Druck ausüben und selbst herausfinden, wie es am angenehmsten ist. Bitte bleibe immer bei deinem Baby, wenn du ihm etwas zum Knabbern anbietest!
• Auch gekühlten Brei empfinden viele Babys beim Zahnen als schmerzlindernd.
• Kamillentee und Salbeitee können beruhigend und entzündungshemmend auf das Zahnfleisch wirken.

Und das beste Mittel, wenn sich dein Baby beim Zahnen unwohl fühlt, ist immer Mamas Nähe! Dein Baby wird es sicherlich als angenehm empfinden, wenn du es besonders viel trägst und Nähe gibst. Vielleicht lässt es sich auch mit ein paar albernen Spielen und Grimassen ablenken und vergisst die Schmerzen 🙂

Kann ich meinem Baby Paracetamol beim Zahnen geben?

Sollten sich die Schmerzen beim Zahnen durch Kühlen, Beißen oder ganz viel Kuscheln nicht lindern lassen und dein Baby quält sich, vielleicht zusätzlich mit erhöhter Temperatur, kannst du über die Gabe von Paracetamol nachdenken. Lasse vorher vom Kinderarzt abklären, ob eine andere Erkrankung wie z.B. eine Ohrenentzündung als Ursache für Fieber und Unwohlsein vorliegt und halte dich genau an Packungsbeilage!

Helfen Beißring, Bernsteinkette und Zahngel, wenn mein Baby zahnt?

Häufig wird bei Schmerzen beim Zahnen zu Beißringen, Bernsteinketten und schmerzstillendem Zahngel (z.B. Dentinox) geraten. Beißringe haben den gleichen Effekt wie ein gekühlter Schnuller oder eine gekühlte Karotte – dein Baby kann darauf herumkauen und das Zahnfleisch kühlen. Wenn du dich für einen Beißring entscheidest, würde ich dir ein Produkt empfehlen, das nicht mit Flüssigkeit gefüllt ist. Dies Beißringe bleiben zwar nicht so lange kalt, können aber auch nicht plötzlich kaputt gehen und auslaufen.
Viele Mütter und Hebammen schwören auf die positive Wirkung von einer Bernsteinkette beim Zahnen. Ich habe es nicht ausprobiert, da ich es schlichtweg zu gefährlich fand, meinem Sohn den ganzen Tag etwas um den Hals zu hängen und wir mit gekühlten Beißringen und Lebensmitteln ganz gut zurechtgekommen sind. Wenn du aber eine Bernsteinkette für dein Baby kaufen möchtest, achte darauf, dass sie eine „Sollbruchstelle“ hat und im Notfall aufgeht!
Zahngel als Zahnungshilfe ist eine weitere Empfehlung bei den ersten Zähnen. Durch verschiedene Pflanzenextrakte sollen diese Produkte schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Wir haben Dentinox ausprobiert – ob es beim Zahnen geholfen hat weiß ich nicht. Mein Sohn war jedenfalls durch den süßlichen Geschmack abgelenkt und zufrieden 🙂

Wie lange dauert das Zahnen?

Genauso unberechenbar wie der Zeitpunkt des ersten Zahns ist die Dauer des Zahnens – die Kleinen machen es uns auch nicht leicht 😉 Die meisten Babys leiden unter Beschwerden, bevor der Milchzahn durchbricht, da dieser auf das Zahnfleisch drückt. Ist der Zahn erst da, sind die Schmerzen genauso schnell wieder vergessen, wie sie gekommen sind. Nach dem ersten Zahn folgt im Schnitt ein neuer Zahn im Monat, sodass die meisten Babys an ihrem ersten Geburtstag mit sechs Zähnchen zubeißen können und zwischen dem 20. und 30. Monat alle Milchzähne da sind! Und zur Beruhigung: Nur weil ein Zahn Probleme bereitet hat, muss das nicht bei jedem weiteren Zahn auch so sein!

Wie pflege ich die ersten Milchzähne bei meinem Baby?

Zahnpflege bei Babys ist ein wichtiges Thema und das ab dem ersten Zahn! Mit dem Zähneputzen solltest du direkt nach dem Durchbruch des ersten Zahns beginnen! Am Anfang eignen sich „Fingerzahnbürsten“ am besten – diese kannst du dir über den Finger ziehen und mit den weichen Silikonnoppen vorsichtig die ersten Zähne putzen. Das geht meist am einfachsten, wenn dein Baby auf dem Wickeltisch liegt oder später auf deinem Schoß sitzt. Verwende am besten neutral schmeckende Zahnpasta, Fruchtgeschmack regt nur dazu an, sie zu verschlucken. Sobald dein Baby selbst eine Zahnbürste halten kann, lasse es damit spielen – so wird das Zähneputzen zu einer angenehmen, spielerischen Beschäftigung und dein Kind gewöhnt sich von Anfang an mit einem positiven Gefühl daran. Das „richtige“ putzen musst natürlich du übernehmen. Säure und Zucker sind die häufigste Ursache für Zahnprobleme bei Kindern. Achte also darauf, dass dein Baby nach dem Zähneputzen am Abend bis zur nächsten Mahlzeit keine säurehaltigen oder gesüßten Getränke mehr zu sich nimmt. Der erste Besuch beim Zahnarzt empfiehlt nach dem Durchbruch der Frontzähne – bei speziellen Kinderzahnärzten macht der regelmäßige Besuch den meisten Kindern dann sogar Spaß und Karies hat keine Chance!

Ich drücke dir die Daumen, dass dein Baby und du das Zahnen  möglichst schmerz- und stressfrei übersteht und bald das erste Gemüse geknabbert werden kann 🙂