Baby Tragehilfe – Welche ist die Richtige für mich?

Eine Tragehilfe für dein Baby kann dir den Alltag entscheidend erleichtern. Ich verrate dir wie, worauf du achten solltest, und was das Ganze mit dem Schmeißen deines Haushalts zu tun hat.

Nähe und Geborgenheit sind in den ersten Lebensmonaten besonders wichtig für dein Baby. Körperkontakt mit vertrauten Personen gibt Babys Sicherheit und sorgt für Wohlbefinden. Die meisten Eltern merken recht schnell, dass ihr Baby am liebsten den ganzen Tag herumgetragen werden möchte. Und dass es ihm ganz und gar nicht gefällt, wenn es einfach abgelegt wird. Genau darum werden Tragehilfen immer beliebter! In einem Tragetuch oder einer Baby Tragehilfe ist dein Baby immer ganz nah bei dir, bekommt die Nähe, die es braucht und du hast trotzdem beide Hände frei – so kannst du sogar mit deinem (schlafenden) Baby vor dem Bauch einiges im Haushalt erledigen oder ganz in Ruhe ein Buch lesen.

Wie bei fast allen Babyprodukten gibt es auch bei den Tragehilfen und Tragetüchern eine riesige Auswahl. Von den klassischen Tragetüchern, die auf verschiedene Weisen gebunden werden können über elastische Tücher bis hin zu Tragehilfen, die wie ein Rucksack auf dem Rücken getragen werden können, gibt es die unterschiedlichsten Modelle für alle Altersgruppen und Bedürfnisse. Da stellt sich natürlich die Frage „Wie finde ich die richtige Tragehilfe?“. Um dir darauf eine Antwort zu geben, werde ich dir zunächst die unterschiedlichen Tragehilfen-Varianten vorstellen und dir dann erklären, ab wann und für wen sich welche Baby Tragehilfe eignet. Und am Ende des Artikels findest du meine persönlichen Empfehlungen für die passende Tragehilfe sowie die passende Kleidung für Trage-Babys und Tipps, wie du dein Kind am besten an die Tragehilfe gewöhnst.

Welche Tragehilfe-Varianten gibt es?

Wenn du dich auf die Suche nach einer Baby Tragehilfe machst, wirst du schnell merken, dass es unglaublich viele verschiedene Varianten gibt. Vom klassischen gewebten Tragetuch über Tragetücher aus Jerseystoff, die sich besonders für Frühchen und Neugeborene eignen, bis zu Tragehilfen, mit denen du dein Kleinkind auf dem Rücken tragen kannst. So unterschiedlich die Tragehilfen sind, eins haben sie gemeinsam: Auf die richtige Sitzposition kommt es an! Wie dein Baby optimal im Tragetuch oder in der Tragehilfe sitzt und wie du das Tragetuch oder die Tragehilfe sicher bindest, lässt du dir vor dem ersten Tragen am besten von einer erfahrenen Trageberaterin zeigen. So kannst du sicher sein, dass die ergonomisch korrekte Anhock-Spreiz-Stellung (ja, das heißt wirklich so) eingehalten wird. Um die richtige Haltung deines Babys im Tragetuch zwischendurch selbst zu überprüfen, kannst du dich einfach an diese Punkte halten:

Checkliste „Die richtige Haltung im Tragetuch und in der Tragehilfe“

• Stütze den Babykopf: Besonders in den ersten Monaten braucht der Kopf deines Babys Unterstützung, da die Nackenmuskulatur noch nicht stark genug ist, um ihn selbst zu halten. Für die meisten Tragehilfen gibt es spezielle Einsätze für Neugeborene und Kopfstützen, die sich an der Tragehilfe befestigen lassen. Auch Tragetücher können so gebunden werden, dass der Kopf durch das Tuch gestützt wird.
• Der Babyrücken muss umschlossen sein: Achte darauf, dass der Rücken deines Babys immer vom Tuch oder der Tragehilfe umschlossen und gestützt wird. So stellst du sicher, dass dein Baby sich beim Tragen an deinen Körper anlehnt und es nicht zu einer ungünstigen Hohlkreuz-Haltung kommt.
• Achte auf die Anhock-Spreiz-Stellung: Du solltest dein Baby immer in der Anhock-Spreiz-Haltung im Tragetuch oder der Tragehilfe tragen: Achte darauf, dass die Beinchen deines Babys im rechten Winkel „angehockt“ Das ist die natürlichste Position der Hüfte und das Tragen in dieser Stellung wirkt sich positiv auf die körperliche Entwicklung deines Kindes aus.

Wie unterscheiden sich die einzelnen Tragehilfen?

Das klassische Tragetuch

Im Tragetuch aus fest gewebtem Stoff werden Babys und Kinder schon seit Jahrhunderten getragen. In vielen Kulturen konnten sich Kinderwagen gegenüber dem praktischen Tragetuch nie durchsetzen und die Babys sind immer und überall vor dem Bauch oder auf dem Rücken der Mutter mit dabei. Tragetücher können je nach Alter deines Babys auf unterschiedliche Arten gebunden werden. Für Neugeborene empfiehlt sich das Tragen vor dem Bauch. Babys, die ihren Kopf schon selbstständig aufrecht halten, können auf dem Rücken und später, wenn sie frei sitzen können, auf der Hüfte getragen werden. Wie du das Tuch korrekt bindest und dein Kind in der optimalen Position trägst, lässt du dir beim Kauf des Tragetuchs am besten von einer Trageberaterin zeigen.

Das Tragetuch aus Jersey

Seit einigen Jahren gibt es neben den Tragetüchern aus Webstoff auch Tücher aus elastischem Jerseystoff. Ein Jersey-Tragetuch ist besonders weich und anschmiegsam und eignet sich daher am besten für Frühchen und Neugeborene. Da diese Tücher aufgrund des elastischen Materials größeren und schwereren Kindern nicht ausreichend Halt geben, werden sie bis zu einem Körpergewicht von 9 kg empfohlen.

Tragehilfen für Bauch, Rücken und Hüfte

Neben den verschiedenen Tragetuchvarianten gibt es eine große Auswahl an unterschiedlichen Baby-Tragehilfen. Diese werden nicht wie das klassische Tuch gebunden, sondern wie ein Rucksack mithilfe von Trägern und verstellbaren Gurten befestigt. Praktisch hierbei ist, dass die Tragehilfe einmal auf dich und dein Baby „eingestellt“ wird und du dein Baby so automatisch immer in der optimalen Position trägst – zumindest bis es erheblich größer und schwerer geworden ist ;). Auch bei den Tragehilfen gibt es die Möglichkeit, dein Baby je nach Alter und Gewicht in unterschiedlichen Positionen vor dem Bauch, auf dem Rücken oder auf der Hüfte zu tragen. Für viele Tragehilfen gibt es spezielle Einsätze für Neugeborene, sodass du sie von der Geburt bis zum Kleinkindalter verwenden kannst.

Was kann dein Baby in der Tragehilfe anziehen?

Besonders in den kälteren Monaten haben Tragehilfen einen großen Vorteil: Dein Baby und du wärmt euch gegenseitig! Wenn du dein Baby vor dem Bauch trägst, kannst du außerdem mit einer Jackenerweiterung für Tragehilfen oder einer geräumigen Winterjacke für zusätzliche Wärme sorgen – wenn du eine Umstandsjacke in der Schwangerschaft hattest, eignet sich diese natürlich auch wunderbar. Achte bei Kälte besonders auf die Körperteile deines Babys, die sich außerhalb des Tagebuchs oder der Tragehilfe befinden: Mit warmen Strumpfhosen, bequemen Hosen, z.B. aus Nicki-Stoff, und dicken Wollsocken oder Daunen- bzw. Lammfellschuhen hältst du die Beine deines Babys warm. Eine kuschelige Mütze schützt den Kopf vor Wind und Wetter. Was dein Baby sonst anziehen sollte, hängt ab von deiner Kleidung, ob du es unter oder über der Jacke trägst und natürlich vom Wetter. An der Haut im Nacken kannst du ganz leicht überprüfen, ob deinem Kind zu warm oder zu kalt ist.

Wie kannst du dein Baby an die Tragehilfe gewöhnen?

Für mich persönlich waren die professionellen Tipps einer Trageberaterin eine große Hilfe! Gerade wenn du dein Baby von Geburt an im Tuch oder in der Tragehilfe tragen möchtest, solltest du dir von deiner Hebamme oder einer Trageberaterin die richtige Position und Wickeltechnik zeigen lassen. So kannst du dir sicher sein, dass dein Baby im Tagebuch gut aufgehoben ist und gibst diese Sicherheit automatisch an dein Kind weiter. Bist du unsicher, merkt dein Baby das sofort und fühlt sich in der Tragehilfe nicht geborgen. Beginne mit kurzen „Trage-Einheiten“ und beobachte, wie sich dein Baby im Tuch fühlt – erfahrungsgemäß genießen fast alle Babys diese besondere Nähe und das sanfte Schaukeln im Tuch, da es sie an die Zeit in Mamas Bauch erinnert. Steigere die Zeit in der Tragehilfe langsam und spätestens, wenn dein Kind das erste Mal beim Tragen einschläft, weißt du, dass es sich wohlfühlt.

Ab wann kannst du dein Baby mit der Tragehilfe tragen?

Ab der Geburt! Besonders Tragetücher aus Jerseystoff und Tragehilfen mit speziellem Einsatz eignen sich für Neugeborene. Ich habe meinen Sohn von Geburt an in einem Jerseytuch getragen und bin dann, als er ungefähr sechs Monate alt war, auf eine Ergobaby Tragehilfe umgestiegen, mit der ich ihn auch später auf dem Rücken tragen konnte. Ich fand das sehr praktisch, da er auch in etwas schwierigen Phasen, z.B. beim Zahnen, immer prima im Tuch oder in der Tragehilfe eingeschlafen ist. Anders als beim Tragen ohne Tragehilfe hatte ich darüber hinaus beide Hände frei, was mir die folgende Erkenntnis brachte: Man kann tatsächlich auch mit einem schlafenden Baby vor dem Bauch den Haushalt schmeißen ;)! Außerdem konnte so der Kinderwagen öfter stehenbleiben und ich musste mir über enge Gänge in Geschäften, Treppen und Platz in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Gedanken mehr machen. 🙂

Ich persönlich kann dir ein Tragetuch oder eine Tragehilfe nur empfehlen! Eine professionelle Trageberaterin, die dir mit Rat und Tat zur Seite steht, findest du hier (link zu babyplaces). Und auch wenn du dein Baby nicht von Geburt an an eine Tragehilfe gewöhnt hast, lohnt sich die Anschaffung einer Tragehilfe – denn auch „größere Babys“ genießen diese besondere Nähe zu Mama oder Papa sehr.