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Wochenbettdepression: Wenn die Zeit nach der Geburt zur Qual wird

Eigentlich sollte die Zeit nach der Geburt des Kindes für eine Frau die schönste Zeit der Welt sein. Endlich, nach langem Warten, ist das kleine Wunder auf der Welt. Doch 15 von 100 Frauen bekommen in den ersten drei Monaten nach der Geburt eine Wochenbettdepression. Bei 8 von 100 Frauen verläuft die Depression mild bis moderat, bei 7 von 100 Frauen ist der Verlauf stärker. Werden die Frauen mit Wochenbettdepressionen nicht behandelt, dann dauert diese etwa vier bis sechs Monate. In manchen Fällen können die Symptome unbehandelter Frauen länger als ein Jahr anhalten und im worst case sogar chronisch werden.

Symptome einer Wochenbettdepression

Die postnatale Depression, umgangssprachlich Wochenbettdepression, hat oftmals einen schleichenden Beginn, daher wird die Krankheit von den Betroffenen und Angehörigen meist erst spät erkannt. Die Symptome einer Wochenbettdepression sind sehr vielseitig. Oftmals treten die Symptome nur einzeln auf, was es schwierig macht, die Krankheit zu diagnostizieren.

Folgende Symptome können auftreten:

  • Konzentrationsprobleme
  • Antriebslosigkeit
  • Schuldgefühle
  • Zittern
  • Herzbeschwerden
  • Hoffnungslosigkeit
  • Panikattacken
  • Geteilte Gefühle dem Neugeborenen gegenüber

Mütter mit Wochenbettdepressionen zeigen häufig ein Desinteresse – ihnen selbst gegenüber und dem Baby. Sie vernachlässigen ihre eigene Hygiene und ihre Interessen. Das Kind wird zwar meist bestens versorgt, aber eher, als ob es eine Puppe wäre und nicht aus Fleisch und Blut.

Ursachen einer Wochenbettdepression

Bei den Ursachen für die Wochenbettdepression tappt die Wissenschaft noch im Dunkeln. Es wird davon ausgegangen, dass die Hormonumstellung eine starke Rolle bei der Entstehung dieser Krankheit spielt. Denn nach der Geburt sinkt die Konzentration der Hormone Östrogen und Progesteron, die eigentlich stimmungsaufhellend sind und gegen Depressionen wirken können. Allerdings ist diese These umstritten. So konnte in Studien kein Unterschied im Hormonstatus von gesunden und kranken Müttern ausgemacht werden. Es gibt noch andere Faktoren, die die Entstehung von Wochenbettdepressionen begünstigen. Dazu gehört das familiäre Umfeld und die soziale Situation. Frauen, die wenig Unterstützung von ihrem Partner oder ihrer Familie bekommen, erkranken häufiger. Weitere Ursachen können körperliche und geistige Erschöpfung durch Schlafmangel, Schreibabys oder die Umstellung des Stoffwechsels – wie die Veränderung der Schilddrüsenhormone – sein.

Was kann gegen Wochenbettdepressionen helfen?

Die Behandlung von Wochenbettdepressionen, hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Ist sie nur leicht ausgeprägt, kann es helfen, sich Unterstützung zu holen. Begleitend kann versucht werden, sich möglichst viel mit dem Baby an der frischen Luft zu bewegen. Viele Kinderwagen sind nicht nur für die Stadt geeignet, sondern auch für Stock und Stein. Bei leichten Verläufen sollen verschiedene Präparate wie Johanniskraut helfen, die auch in der Apotheke erhältlich sind. In schweren Fällen von Wochenbettdepressionen reicht die Selbsthilfe nicht mehr aus. Hier muss die Mutter psychotherapeutisch und eventuell medikamentös behandelt werden. Bei der Psychotherapie wird – je nach Empfehlung des behandelnden Arztes – entweder eine Gesprächs- oder eine Körpertherapie angeleitet. Der Partner und andere Angehörige sollten unbedingt in der Psychotherapie mit einbezogen werden, um Verständnis für die Erkrankung zu entwickeln und die Patientin optimal unterstützen zu können. In besonders schweren Fällen kann es notwendig sein, dass die Mutter in stationäre Behandlung kommt.

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